Schon 1939 wurden die ersten Mitglieder zur Wehrdienstleistung einberufen, deren Anzahl dann stetig stieg. Nach einer Liste vom 26. Februar 1942 befanden sich damals gleichzeitig 31 ordentliche Mitglieder beim Militär; am 26. November 1942 waren es 37; am 10. März 1943 41; am 22. Dezember 1944 43 Mitglieder. Militärdienst – bei allen Waffengattungen – leisteten:
Andre Hans
Beischläger Emil
Bröckl Emil
Carpaneto Alfredo Renato (gefallen am 26.1.1945 an der Ostfront bei Königsberg)
Fenzl Otto (verstorben in der französischen Kriegsgefangenschaft)
Fischer Hans
Fischer Johannes
Gamerith Walter
Gerstenbrand Alfred
Greyer Ernst
Hagenauer Franz
Hartmann Othmar
Haselböck Karl
Hauk Karl
Hecke Artur
Hoppe Gustav
Hübl Hanns
Jahn Otto (vermißt ab den Märztagen 1945)
Janesch Albert
Karlinsky Anton (1944 an der Ostfront vermißt)
Keidel Helmut S.
Keppel Rudolf Heinz
Krause Heinrich
Matuschek Franz
May Karl Maria
Mayrhuber Sepp
Meissner Paul
Miller-Hauenfels Erich
Müller Ernst (verstorben in sowjetischer Gefangenschaft)
Pauser Sergius
Peydl Franz
Pieler Erich
Pleban Rudolf
Pregartbauer Lois
Pevetz Georg
Reinkenhof Rudolf
Rezac Johann
Riedel Alfons
Riefel Carlos
Rizek Emil
Schachinger Hans
Scheibner Hans
Schilhab Josef
Schimek Heribert T.
Sedlacek Franz (vermißt; verstorben in der engl. Gefangenschaft?)
Seger Josef
Soulek Alfred
Steinbüchler Rudolf
Stepan Herbert
Theiss Werner (gefallen)
Träger Wilhelm
Ullmann Robert
Ulrich Hermann
Ulrich Wilhelm
Wagner Ernst Michael
Wettach Reinhard
Woyty-Wimmer Hubert
Zecho Karl.1
Im Gegensatz zum Ersten Weltkrieg standen die meisten der einberufenen Künstler tatsächlich mit der Waffe in der Hand an den vielen Fronten und ihre Kunst hat ihnen offiziell kaum Erleichterungen verschafft; es gab kein Kriegspressequartier wie im Ersten Weltkrieg. Erst 1943 werden fünf Mitglieder als Kriegsmaler genannt; der Vorsitzende R. H. Eisenmenger stand als Maler auf einer sogenannten Führerliste vom 4.1.1940, die ihn von einer allfälligen Einberufung schützen sollte.2 Die meisten der Einberufenen waren in den niedrigeren Rängen, es gab aber auch sechs Hauptleute sowie einige Oberleutnants und Leutnants. Weitere Kollegen standen mindestens zeitweise im Reichs-Arbeits-Dienst, unter ihnen letztlich auch der Vorsitzende Eisenmenger. Mehrere Kollegen wurden noch in den allerletzten Kriegstagen zum Volkssturm einberufen; einigen brachte dies dann eine langjährige Kriegsgefangenschaft.
Nach einem Beschluss vom 16. September 1942 waren die eingerückten Mitglieder von jeder Zahlung an das Künstlerhaus befreit. Ab dem 19. Jänner 1944 gab es offiziell eine Sperre der Mitgliederaufnahmen, doch da lag die letzte Aufnahme ohnehin schon ein Jahr zurück, nämlich am 13. Jänner 1943.3